30 Dez

RS Woche 8: Ferien in Sicht

Die Weihnachtszeit ist vorbei, der saftige Weihnachtsbraten gegessen und die Geschenke ausgepackt. Nach dieser anstrengenden Zeit des “Nichts-Tuns” nehme ich mir endlich die Zeit, auch die letzte Militärwoche des Jahres 2016 niederzuschreiben.
 
Montag: Let’s drift
Gerade am ersten Tag packten wir unsere sieben Sachen, koppelten den Anhänger an die Puchs und machten uns zu zweit auf den Weg ins Bünderland. Das Ziel war dasselbe wie bereits zwei Wochen vorher – Chur.
Bereits vor dem Fahrsicherheitskurs machten einige die ersten Schleuder-Erfahrungen, da auf dem Parkplatz in Chur eine rutschige Eisschicht lag und einige das Tempo nicht ganz angepasst hatten (lustig wars). Passiert ist dabei glücklicherweise nichts.
 
Der Nachmittag war sehr interessant und ausserdem überaus spassig, da wir im Schleuderkurs die Grenzen der Fahrzeuge ausloten konnten.
 
Unsere Vorgesetzten waren aber überhaupt nicht zufrieden, da wir den ganzen Tag zu langsam und unkonzentriert waren… Wir alle sahen wohl schon die Ferien vor unserer Nase, da war die Motivation für die letzte Militärwoche nachvollziehbar nicht auf dem höchsten Stand.
 
Nach dem Abendessen und vor dem Bezug der Zivilschutzanlage fuhren wir eine kleine, etwa zweistündige Nachtfahrübung durch Lenzerheide.
 
Dienstag: Schönes Bündnerland
Zweiter Tag, Übung Cazis. Die Nacht in der Zivilschutzanlage war nur bedingt erholend gewesen, trotzdem waren wir einigermassen fit und motiviert für den zweiten Tag.
 
Die schöne Strecke am Morgen führte uns nach Iloanz, Laax und wieder zurück nach Chur. Bevor wir diese aber unter die Räder nahmen, übten wir ein weiteres Mal das Manövrieren mit dem Anhänger.
 
Wir genossen unser letztes Mittagessen in Chur (in Chur ist der Küchenchef stationiert, der vorher auf dem Ceneri war – dieser leistet nach wie vor super Arbeit), bevor wir später zurückfuhren.
 
Den kleinen Ausgang am Abend mussten wir uns hart erkämpfen, der PD am Abend (Schuhe putzen) ging etwa 1,5 Stunden, da sich unsere Leistung seit Montag angeblich nicht gesteigert hatte.
 
Glücklicherweise wussten wir alle, dass die Ferien nahe waren.
 
Während dem Ausgang gab es auf Initiative einiger Zugsmitglieder eine kleine Aussprache, da die allgemeine Laune nicht übermässig gut war nach diesen zwei Tagen in Cazis. Ob es was gebracht hat weiss ich nicht so recht, auf jeden Fall ging es anschliessend wieder aufwärts.
 
Mittwoch: Sachen packen
Von den vorherigen Zügen sind bei den Anhängerprüfungen mehr als 50% durchgefallen – dies macht Mut für unsere eigenen, die wir am Mittwochmorgen absolvierten. Diejenigen, die die Prüfung später oder nicht hatten, hatten noch einmal die Möglichkeit, die Manöver zu üben.
 
Bevor ich meine Prüfung begann, erhielt ich einige Tipps von denen, die die Prüfung schon absolviert hatten. Alle drei, die vor mir bei demselben Experten Prüfung hatten, waren durchgefallen. Dies stimmte mich überaus positiv für das Kommende…
 
Dank den Tipps und etwas Glück schaffte ich es aber und bestand die Prüfung beim ersten Mal (auch bei uns sind ca. 50% durchgefallen).
 
Gestärkt mit Schnitzel und Pommes-Frites im Magen gab es am Nachmittag die erste Zugschulinspektion vom Kadi. Er war zufrieden, wir erhielten die Note 3 (= Gut).
 
Später durften wir unser ganzes Material zum Sanitätsgebäude heruntertragen, da eine Materialkontrolle anstand – eine Freude! Natürlich rannten wir einige male zurück in die Kaserne, da ein paar Sachen vergessen wurden und wir nach dem vierten Male diese immer als kompletter Zug holen gehen durften…
 
Aber auch dies ging vorbei, und das sportliche Abendprogramm in der Turnhalle begann. Die einzige Aktivität war, einen Parkour dreimal durchzulaufen und dabei eine bestimmte Zeit zu erreichen. Da ich Musiker bin und nicht Sportler, hatte ich damit etwas mühe.
 
Knapp, aber geht!
 
Donnerstag: Verstecken
Der Donnerstag sah relativ gemütlich aus – war er auch.
 
Am Morgen wurden wir am antiken Armee-Funkgerät ausgebildet – das eher ins Museum als in eine “moderne” Armee gehören würde. Zur Übung spielten wir Verstecken mit Funkgeräten über den ganzen Waffenplatz.
Dies war unser Morgen – kein Kommentar dazu…
 
Frisch gestärkt vom Mittagessen verschoben wir in die KD-Box und übten das rasche Einzelfeuer (in anderen Worten: Zweibeinstütze los und ballern). Anschliessend kamen wir wieder einmal in das Vergnügen einer ABC-Ausbildung, wo wir die ganze Ausrüstung natürlich wieder anziehen durften (immerhin geht es immer wie besser, Übung macht ja bekanntlich den Meister).
 
Am Abend entspannten wir uns im Ausgang im Splash and Spa, wo wir als Weihnachtsgeschenk einen 50 Franken Gutschein erhielten (ich werde das dumpfe Gefühl nicht los, dass wir diesen nicht mehr im Militär einlösen können).
 
Freitag: Der letzte Tag
So nahe waren die Ferien noch nie! Einige waren vom Ausgang noch nicht ganz auf der Höhe, trotzdem ging es für alle auf den 15km-Marsch – obwohl es mir manchmal vorkam, als wären wir auf einer Sightseeing-Tour. Der welsche Zug vor uns hatte ein langsames Tempo angeschlagen, und wir durften diese nicht überholen…
 
Trotzdem kamen wir alle mehr oder weniger gesund und munter wieder zurück auf den Waffenplatz, machten einige Liegestützen und gaben unser Gewehr ab. Diese werden über die Winterferien eingeschlossen.
Am Nachmittag erstellten wir die Winterparkordnung mit allen Fahrzeugen auf dem Waffenplatz und wurden nach der Kompanieaussprache 1,5 Stunden früher entlassen, da wir bereits am Morgen Zeit gewonnen hatten.
 
Die erlösenden Worte: “Sie haben Urlaub bis 09.01.2016, 12:00”.
 
Ade, Merci, schöne Ferien!

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