03 Mai

«Gesicherte Munitionstransporte»

Ab und zu haben wir die Ehre, Munitionstransporte zu begleiten und zu sichern. Der Grund für diese Transporte sind, dass wir als «Verkehrsprofis» besser geeignet sind als WK-Infanterietruppen, da wir eine exzellente Kampfausbildung hatten (*kleiner Hustenanfall*) und vollzeitbeschäftigt sind (*etwas grösserer Hustenanfall*). Der wahre Grund ist wohl ein ganz anderer, wie bereits unser Berufsoffizier erwähnt hatte: Wir sind Durchdiener, wir haben Zeit.
 
Ausserdem sieht man, wie ernst die «Bedrohungen» in der Schweiz eingeschätzt werden, wenn man für einen Begleitschutz eines Munitionstransportes Logistiktruppen einsetzt. Nun gut, immerhin hatten wir eine Ausbildung für diese Art von Konvoischutz, wo uns alles genau erläutert wurde.
 
Ein paar Merkpunkte:
1) Der Konvoi sollte nie anhalten, immer in Bewegung sein.
2) Alle Konvoifahrzeuge müssen immer direkt hintereinander bleiben, ohne zivile Fahrzeuge dazwischen.
3) Bei einem Halt muss sofort eine 360-Grad-Sicherung gestellt werden, mit allen Soldaten in voller Ausrüstung.
 
Voll ausgerüstet, inklusive unterladener Waffe und RSG (Pfefferspray) bewaffnet, haben wir uns vor einiger Zeit bereits um 04:30 Uhr auf den Weg gemacht, damit wir rechtzeitig in der Innerschweiz waren, wo wir (welch Wunder) zuerst auf die Lastwagen warten durften. Bereits voll beladen kamen sie einige Zeit später, und wir machten uns auf den Weg nach Uttigen.
 
Der Weg führte wie abgemacht über den Brünig, aber bereits nach kurzer Zeit war der andere LKW sowie der Puch nicht mehr hinter uns zu sehen (vergleiche Merkpunkt 1). Dies war aus folgendem Grund fragwürdig, da wir mit einem antiken Steyr unterwegs waren, und die anderen einen vergleichsweise modernen Iveco-Lastwagen zur Verfügung hatten. Nachdem uns der Gruppenführer angerufen hatte, bremsten wir auf 60 km/h ab (auf der Autobahn)…
 
Einige Zeit später, vor dem Brünig, hielten wir am Strassenrand (vergleiche Merkpunkt 2) und riefen die anderen an, wo sie sich befinden, da wir uns nur sehr schwer vorstellen konnten, dass sie tatsächlich so langsam waren. Tatsächlich waren sie bereits auf der anderen Seite vom Brünig – es stellte sich heraus, dass sie eine andere Route gewählt hatten, um überhaupt dahinzukommen.
 
Somit kamen wir einige Zeit nach ihnen an unserem Zielpunkt in Uttigen an, wo sie mit den Verantwortlichen sprechend am Strassenrand standen, Sturmgewehr und Helm im Puch liegend (vergleiche Merkpunkt 3).
 
Sie bedankten sich bei uns und verabschiedeten sich, unsere Mission war somit erfolgreich beendet.
 
Gut gemacht, wieder einmal die Welt gerettet!

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