10 Dez

RS Woche 6: Tiptop

Montag: In die Höhe
Langsam aber sicher kommen die Fahrprüfungen immer näher, obwohl wir mit dem Anhänger noch nicht viel gefahren sind. Dies änderte sich am Montag, wir fuhren und manövrierten den ganzen Tag. Die erste Route ging ins Centovalli, anschliessend fuhren wir die ausserordentlich schöne Route auf den San Bernardino.
Oben angekommen, nahmen wir den Lunch zu uns und machten anschliessend einige Manövertrainings, bevor wir uns drei Stunden danach wieder auf den Rückweg machten. Schlussendlich blieben nur noch zwei Fahrzeuge übrig. Ein Sprinter (den ich mit einem Gruppenführer fahren sollte) und ein Puch, der sich standhaft weigerte, anzuspringen und weiter als fünf Meter zu fahren.
 
Der Gruppenführer, der sich mit der Materie etwas auskennt, unternahm einige (leider erfolglose) Versuche, das Fahrzeug wieder zum Fahren zu bringen.
 
Dabei habe ich gelernt: Ein Zündkerzenschlüssel, der nicht passt, bringt herzlich wenig …
Zurück in der Kaserne, quälten wir uns am Abend wieder einmal mit dem E-Learning herum, es ging um das Thema orientieren (was aber nicht einmal so langweilig war).
 
Da sich viele Leute auf dem Rückweg verfahren hatten (zu spät auf die Autobahn, dann im Feierabendverkehr durch Bellinzona– viel Glück – gefahren) und die Karteneinträge am Vortag nicht schön gemacht wurden, mussten wir die Karte noch einmal ausradieren und bis am nächsten Abend neu zeichnen (dabei wird die Karte unterwegs wohl von niemandem konsultiert).
 
Dienstag: Lineal bitte
Unser Motorradmechaniker-Kamerad durfte am Morgen die Lektion über das Lichterwechseln halten, dieser meisterte es Souverän (wie erwartet) und die Sache war schnell abgehakt.
 
Anschliessend fuhren wir Gruppenweise durch die Magadino-Ebene und skizzierten alle Kreise, Kreuzungen und Verkehrsinseln für eine (fiktive) Panzerverschiebung. Dies war nicht immer ganz ungefährlich, beispielsweise ist das Vermessen der Breite eines dicht befahrenen Kreisels in Bellinzona nicht möglich, ohne den ganzen Verkehr kurz anzuhalten (und somit die Tessiner zu verärgern).
 
Ein Kollege hatte beim Mittagessen das Bedürfnis, seine Leuchtweste auszuziehen.
“Wieso haben sie ihre Leuchtweste nicht an?”
“Weil sie die Bienen anzieht” (falsche Antwort).
 
Nach der Übung besprachen und analysierten wir (resp. der Stabsadj) die Zeichnungen.
Grundsatz 1: “Gut” gibt es nicht, nur “nicht schlecht”.
Grundsatz 2: Für alles ein Lineal brauchen (“Vielleicht funktioniert ihr Lineal nicht!?” – *Probiert aus* – “funktioniert”)!
 
Nach dem Abendessen wurden ein Kamerad und ich zur Wache verknurrt. Das mühsame daran war, dass wir keine Ahnung hatten wie lange wir dort stehen mussten. Aber bereits nach 1,5 Stunden kam die Ablösung, und wir waren pünktlich zum kleinen Ausgang bereit.
 
Mittwoch: Nicht weinen
Schon die ganze Woche freuten wir uns auf das Nordic Walking früh morgens – was glücklicherweise aus Basketball und Unihockey in der Turnhalle bestand. Anschliessend trainierten wir 1,5 Stunden Zugschule und vor dem Mittagessen ging es auf die Krankenstation für Impfungen. Diese Impfung begleitete einige von uns (mich eingeschlossen) die ganze restliche Woche als Armschmerz.
 
Wenns hilft…
 
Am Nachmittag zogen wir die ABC-Schutzausrüstung an und spazierten zur “Gaskammer”. Funktionstest mit Tränengas. Als wir sicher waren, dass die Maske dicht ist, durften wir sie freiwillig ausziehen und uns einige Züge von der Luft reinziehen. Respektive war nach einer halben Lunge fertig, da wir alle hustend und weinend aus der Kammer rannten und uns erholen mussten (Symptome: Husten, Weinen, Brennen auf Haut und in den Augen, Tränen, Brechreiz – war bei allen etwas anders).
 
Nach etwa fünf Minuten war die Wirkung wieder verflogen und wir verschoben nach dem Umziehen und einpacken in den Schiessstand, wo wir einige Schiessübungen machten. Natürlich durften wir anschliessend das Gewehr sowie die Schutzmaske putzen.
 
Der Abend war eher gemütlich, wir packten unser Material (nume nid pressiere) für die Fahrübung diese Woche.
 
Donnerstag: Abgestorbene Finger
Heute begann die 2-tägige Fahrübung nach Cazis (Graubünden). Da es sehr kalt war und die Strassenverhältnisse entsprechend waren, gab es eine Routenänderung: Alles auf der Autobahn bis Chur (*gähn*) mit einem Zwischenhalt auf dem San Bernardino.
 
Halb verfroren in Chur angekommen (bei Minustemperaturen helfen auch 8 Schichten nicht mehr viel), wärmten wir uns erstmals auf, bevor wir essen gingen.
 
Am Nachmittag hatten wir FASIK (Fahrsicherheitskurs) im Fahrzentrum Cazis. Dies war sehr interessant und Lernreich, wir schauten die Notbremsungen und das Kurvenfahren etwas genauer an.
 
Anschliessend bezogen wir unser ***** Hotel für diese Nacht (ZSA) und gingen in Chur zum Nachtessen.
Die Nacht war lange kurz, der Schlaf nur bedingt erholend.
 
Freitag: Parkour Ahoi
Nun war es so weit, wir trainierten das letzte Mal für den Parkour. Einige Minuten später kam auch schon der oberste Fahrlehrer, um die Prüfungen abzunehmen. Leider habe ich erst beim zweiten Anlauf bestanden (war etwas zu unruhig beim ersten Versuch), aber so habe ich für die praktische Prüfung immer noch zwei Versuche, das sollte reichen.
 
Anschliessend fuhren wir eine wunderschöne Route nach Iloanz und wieder zurück nach Chur. Dies war wie eine Passstrasse, wir mussten aber aufgrund der tiefen Temperaturen und schlechten Strassen extrem vorsichtig fahren, um nicht mit dem Asphalt auf Tuchfühlung zu gehen.
 
Beim Halt in Iloanz hielt ein Mann mit viel Lebenserfahrung an, der einen Kameraden beobachtet hatte (und seiner Meinung zu schnell gefahren war). Er zeigte uns anschliessend ein Video von einem Mann, den es mit dem Motorrad und 300 km/h auf die Fresse geschlagen hat. Dieser wurde in Einzelteilen wieder zusammengekratzt. Glücklicherweise haben wir uns im Griff, und es passierte auch auf dem Rückweg auf den Ceneri keinen Unfall (nur ein Sprinter hatte einen Schwächeanfall, er tuckerte danach mit 40 km/h auf den San Bernardino.
 
Am Abend waren wir alle sehr erschöpft, da der Zugführer nicht da war gab es auch einen lockeren Abend. Nach dem Schuhe putzen gingen wir in die Turnhalle und machten etwas Sport.
 
Guter Wochenabschluss!
 
Samstag: Warten wir
Morgen, 6 Uhr: Sie haben Ausgang bis Sonntag, 22:45 Uhr. Super! Wir stiegen in den Bus ein und …
… warteten.
 
Die Türe hatte eine Störung und ging nicht mehr zu. Die Folge daraus war, dass der Zug ohne uns losfuhr und wir etwas mehr Zeit in Rivera verbrachten.
 
Schade für uns!

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