Lange zwei Wochen befinden sich vor uns, denn ab Donnerstag steht die «Durchhalteübung» (welche in einem separaten Beitrag dokumentiert wird) auf dem Programm. Was dies genau sein wird, kann momentan noch niemand sagen. Das einzige was wir wissen, das Wochenende fällt leider aus.
Montag: durch den Dreck
Szenario für die nächsten zwei Tage: Wir müssen einen General des fiktiven Landes Vinoterra zu zwei Konferenzen in der Schweiz eskortieren, dieser wird aber von einer Gruppierung gejagt.
Wieder einmal mussten wir eine Strecke erkunden, das war wie immer langweilig, immerhin mit einer Ausnahme. Die Route ging direkt durch einen Wald mit kleinen, rutschigen Feldwegen. Geländefahren zu zweit war lustig, auch wenn wir einmal eine kleine Bruchlandung erlitten…
Das Resultat war – welch Wunder – hier geht es nicht weiter.
Das alte Zeughaus in Romont, welches als Unterkunft für die Nacht diente, konnten wir erst mit zwei Stunden Verspätung beziehen, da der Berufsoffizier noch einige Sachen zu bemängeln hatte. Also lagen wir zwei Stunden auf einem nahegelegenen Platz am Boden und «sicherten die Umgebung».
Erkenntnis vom Tag: Kleinstlebewesen am Boden sind sehr interessant.
Dienstag: General Marsch
Bereits um 02:00 Uhr klingelte mein Wecker das erste Mal, denn ich musste zwei Stunden auf die Wache. Es stürmte und regnete, dies löste eine grosse Vorfreude auf den nächsten Tag aus, an welchem wir wieder auf dem Motorrad sassen.
Nach weiteren 1,5 Stunden Schlaf begrüsste uns am Morgen eine weisse Schicht auf der Erde – das Motorradfahren war damit definitiv gelaufen (kann ein Fahren laufen?). Dies sah sogar der Kadi auf dieselbe Weise wie wir.
Die improvisierte Verschiebung war eine mittlere Katastrophe, es funktionierte nur bedingt und vor allem die Verkehrsregelung war sehr schlecht. Es ist nicht so, dass es einen Unfall gegeben hätte, aber wir machten so ziemlich alles falsch was man beim Verkehr regeln falsch machen kann.
Dies kamen wir am Abend klar zu hören, bevor wir nach Romont in den Ausgang gehen konnten.
Bevor es aber überhaupt so weit war, kämpften wir den ganzen Nachmittag mit unserer Müdigkeit, wir hatten eine Theorie zum Thema Gefahrenguttransport.
Mittwoch: für einen guten Zweck
Das erste Mal in der VBA, wo wir tatsächlich etwas Sinnvolles vollbrachten!
Wir mussten den Transport von gebrauchten Spitalbetten sicherstellen, die auf die Salomonen-Inseln gesendet werden. Eigentlich ganz vernünftig, ob aber wirklich eine ganze Verkehrskompanie dafür gebraucht wird, ist eine ganz andere Frage (die Ware war in zwei Lastwagen geladen).
Von Burgdorf ging es bis ins Ziel nach Kerzers. Eigentlich gab es vier Sektoren, in denen wir alle Kreisel und Kreuzungen sperren mussten, schlussendlich haben wir davon aber nur einen Sektor gemacht.
Die Gründe waren verschieden. Erstens ging es extrem lange, bis die Ware aufgeladen war, somit warteten wir am ersten Kreisel knapp zwei Stunden. Ein weiterer Grund dafür war, dass wir in Kerzers die zwei Lastwagen von Hand umladen mussten, da die Logistikkompanie es nicht geschafft hat, einen Stapler zur Verfügung zu stellen.
Immerhin, die gute Tat war vollbracht, also verschoben wir gutes Gewissens wieder zurück nach Drognens.
Nach dem Abendessen gab es eine kurze Theorie mit dem Berufsoffizier über die Durchhalteübung , die aber nur Fragen aufwarf und keine beantwortete.
Der Grundsatz «Information = Motivation», den er in der ersten Theorie grossartig proklamiert hatte, ging leider vollständig verloren.
Schade für uns..
04
Mrz