07 Mai

Verkehrssoldatenmissbrauch

Vor einigen Tagen, als ich von einem mehr oder weniger strengen Auftrag zurückkam (bei dem ich den Schock meines Lebens erlebte) und nach dem Mittag meine wohlverdiente Ruhe «liegend lang» geniessen wollte, klingelte mein Telefon.
 
Mein Freund aus der Einsatzzentrale. Er eröffnete mir, dass ich in wenigen Minuten von jemandem abgeholt werde, und ich mit ihm mitgehen soll, da der Hauptmann nach zwei Fahrern gefragt hatte. Wahrscheinlich müssen wir höhere Militärs herumchauffieren. Auf jeden Fall ist es dringend, wir sollen in zehn Minuten bei ihm sein.
 
Ein junger Mann kam herein, und ich ging mit ihm mit, kannte ihn aber nicht. Ich versuchte, auf irgendeine Weise einen Blick auf seinen Rang zu erhaschen, da dieser wahrscheinlich höherer Natur war.
Da er auf der falschen Seite ging, war dies gar nicht so einfach, und ich sah bei dem Versuch, ein Blick auf sein Gradabzeichen wohl aus wie ein Hampelmann mit einem harten Krampf im Bein.
 
Einige Meter später sah ich es – ein Soldat. Da er denselben Batch trug wie ich, gehörte er anscheinend zur selben Kompanie, was mir wenig später auch klar wurde, aber mit ihm hatte ich noch nicht viel zu tun gehabt bisher.
 
Nun gut, als ich beim Hauptmann ankam, wartete ich zuerst mehr als eine Stunde (zum Glück waren wir so schnell da), da er noch einige Blätter ausdrucken musste. Dann erhielt ich meinen Auftrag: Ich hatte das Vergnügen, WK-Aufgebote inklusive Marschbefehl für ein Sanitätsbataillon zu falten und zu sortieren.
 
Zweieinhalb Stunden später war die schöne Arbeit erledigt (leider hatte mein Handy nach zehn Minuten kein Akku mehr), und ich war pünklich auf das Abendessen wieder zurück – war leider nichts mit meiner wohlverdienten Pause.
 
Anscheinend sind wir Verkehrssoldaten für solche Aufträge besser geeignet als unsere Büroleute, wieso er aber explizit einen Fahrer bestellt hat, ist und wird mir wohl für immer ein Rätsel bleiben…
 
 
PS: Wieso ich auf dem Auftrag am Morgen den Schock meines Lebens erhielt? Eine kurze Geschichte: Ich war auf der Autobahn unterwegs, und plötzlich tauchte der schlimmste Albtraum eines jeden Autofahrers vor mir auf.
 
Ein Lernfahrer aus dem Kanton Aargau!

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